8 Leaks aufgrund des Poker Egos

Wenn Du es ernst meinst mit Poker Geld zu verdienen, solltest Du Dein Ego nicht an den Tisch bringen. Dein Ego kann Dich daran hindern, Dein A-Game zu spielen und bringt Dich nur in Schwierigkeiten.

Dein Ego beeinflusst Deine Entscheidungen am Pokertisch dramatisch. Beachte, dass Dein Ziel ist korrekte Entscheidungen zu machen, welche Dir langfristig am meisten Geld bringen. Wenn Du Dein Ego an den Tisch bringst, hast Du noch zusätzlich ein völlig anderes Ziel. Nicht nur willst Du das meiste Geld gewinnen, sondern auch vor anderen Spielern Dein Ego in Takt bringen. Mit dieser Einstellung triffst Du Deine Entscheidungen anders, als Du normalerweise würdest, meistens eine schlechtere. Im Endeffekt wird Dich Dein Ego langfristig nur Geld kosten.

Die 8 tödlichen Fehler, welche Du aufgrund Deines Egos machst sind:

  • Moves durchführen um Deine Gegenspieler zu beeindrucken
  • In einem toughen Game spielen, das Du nicht schlagen kannst
  • Bets callen, die Du eigentlich nicht solltest
  • Persönliche Kriege mit gewissen Gegenspielern
  • Alles versuchen um Break-Even zu sein
  • Nicht in Limits zurückgehen, wenn Du solltest
  • Unabsichtlich zu viele Informationen an Deine Gegner geben
  • Schlechte Spieler wegjagen, die eigentlich bleiben wollten

 

Poker Ego #1 – Moves um Deine Gegenspieler zu beeindrucken

Manchmal machst Du Moves, die zwar optisch gut aussehen, aber praktisch nie oder nur manchmal funktionieren, weil sie keinen richtigen Sinn ergeben. Z.B. Du machst einen Check-Raise auf dem Flop mit „Air“ oder einen Bluff-Raise auf dem River, obwohl Du gar nichts repräsentieren kannst. Natürlich können solche Moves in gewissen Situationen profitabel sein, aber Du solltest dafür auch einen guten Grund haben. Aufgrund Deines Egos tendierst Du dazu verrückte Moves zu machen, nur damit Du Deinem Gegner den Bluff zeigen kannst um anzugeben wie gut Du bist. Das solltest Du lassen! Denn ein wirklich guter Pokerspieler verhält sich nicht so.

Es gibt noch das Gegenteil, welches auch nicht gut ist. Manche Spieler schämen sich, wenn sie einen Move machen der nicht funktioniert oder wenn sonst eine Hand schlecht gespielt haben. Deshalb werden sie alles dafür tun, damit sie ihre Hand nicht zeigen müssen. Bsp. zu Bets folden, die sie callen sollten oder auf dem River einfach so folden, obwohl nicht gesetzt wurde aber trotzdem eine Möglichkeit besteht, dass sie ahead sind (z.B. mit Ace-high gegen einen busted Draw). Einige Spieler gehen sogar noch weiter. Und zwar, werden Sie zögern einen Bluff durchzuziehen, weil sie denken, dass es wie ein dummer Move aussieht, wenn sie „caught“ werden.

 

Poker Ego #2 – Ein toughes Game spielen, das Du nicht schlagen kannst

Wenn Du ein langfristig denkender Pokerspieler bist, weisst Du, dass Du nur gewinnen wirst, wenn Du gegen schlechtere Spieler spielst. Hast Du in einem Game keine Edge gegenüber Deinen Gegnern, sollst Du auch nicht spielen. Es gibt sehr viele Spieler, die nicht zugeben wollen, dass Sie ein Spiel nicht schlagen können. Solch ein Ego wird Dich langfristig Geld kosten und Dir schlussendlich das Gefühl geben, dass Du ein schlechter Spieler bist.

Selbst der Zehntbeste Spieler der ganzen Welt wird langfristig Geld verlieren, wenn er gegen die besten Neun spielt. Darum, Game-Selection ist auch ein wichtiger Faktor beim Poker.

 

Poker Ego # 3 – Bets callen, die Du nicht solltest

Psychologisch gesehen ist Folden wie Aufgeben. In einem Ego geheizten Spiel scheint Folden sehr unattraktiv zu sein, vor allem wenn der Pot sehr gross ist und Du denkst, dass Du eine Chance hast die beste Hand zu haben. Wenn Du grübelnd nachdenkst, ob Du callen sollst, dann musst Du Dir folgende Fragen beantworten:

  • Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich ahead bin?
  • Wie gross ist Chance meinen Gegner auszudrawen, wenn ich behind bin?
  • Bekommen ich die richtigen Odds um den Call profitabel zu machen?
  • Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass mein Gegner blufft?

Durch Dein Ego überlegst Du Dir noch andere Faktoren, die eigentlich irrelevant sind:

  • Werde ich schwach aussehen, wenn ich jetzt folde?
  • Werde ich wie ein Idiot dastehen, wenn er mir seinen Bluff zeigt?
  • Ich werde es nicht zu lassen, dass er mich blufft, call!

Das passiert mehrheitlich in einem Live Spiel. Jemand der sich solche Faktoren durch den Kopf gehen lässt, wird selten folden. Er will nicht blöd aussehen, wenn er geblufft wird und noch schlimmer, sein Ego nicht verletzen.

 

Poker Ego #4 – Persönliche Kriege mit gewissen Gegenspielern

Poker ist von Natur aus ein Spiel von Konfrontationen. Jeden Cent, den Du gewinnst, kommt von einem Deiner Gegenspieler oder umgekehrt. Pokerspieler können sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr leiden. Das geschieht meistens wenn ein Spieler eine Menge Geld an einen anderen Spieler verloren hat, besonders wenn es ein schlechter Call oder ein Suck-Out war. Der Spieler, der verloren hat, will sein Geld zurück und zeigt dem anderen Spieler wer der Boss ist.

Diese Attitude führt leider zu fatalen Folgen. Du konzentrierst Dich nur noch auf diesen Spieler und machst sehr marginale Entscheidungen, welche Du normalerweise nicht machen würdest. Du hast diesen Gegenspieler zu Deinem Erzfeind gemacht und versuchst alles um „Dein Geld“ zurück zu holen. Ausserdem wirst Du deinem Erzfeind so viel Aufmerksamkeit geben, dass Du die anderen Spieler am Tisch völlig aus den Augen lässt. Wenn Du jetzt einen Move gegen deinen Erzfeind machen willst, beachtest Du nicht mehr die anderen Spieler, die noch vor oder nach Dir agieren können. Wie sagt man so schön. Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte.

 

Poker Ego #5 – Alles versuchen um Break-Even zu sein

Auf der Seite langfristiges Denken wurde erwähnt, dass es schlecht ist unbedingt so lange zu spielen bis man Break-Even erreicht hat. Der Grund dafür ist wieder Dein Ego. Für einen Pokerspieler gibt es nichts schlimmeres als den Tisch als Verlierer zu verlassen. Spieler mit einem grossen Poker Ego spielen in solch einer Situation weiter in der Hoffnung wieder auf Break-Even zu kommen oder wenigstens einen Teil seines Verlustes zurück zu holen. Das ist grober ein Fehler, der zu vermeiden ist. Man wird mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr sein A-Game spielen und noch mehr Geld verlieren. Nach einer Pechsträhne glauben viele Spieler, es wäre besser gewesen, wenn sie gar nicht gespielt hätten. Oder?

Falsch.

Gehen wir aber wieder zurück zu den Poker-Realitäten und nehmen das Thema Varianz hervor. Poker ist ein Spiel von hohen „Ups“ und „Downs“. Man kann nichts dagegen tun, ausser Hand für Hand und Session für Session sein A-Game zu spielen. Wenn Du diese Session nicht gespielt hättest, dann hättest Du jetzt zwar nichts verloren. Das stimmt. Aber da die Varianz zufällig ist, verschiebt sich einfach alles auf die nächste Session. Ob etwas jetzt oder morgen passiert ist nicht wichtig. Denn es wäre sowieso irgend einmal passiert. Natürlich ist in diesem Beispiel der Faktor Game-Selection nicht miteinbezogen.

Deine Aktion:

Bei deiner nächsten Session, lege einen fixen Stop-Loss Betrag fest. Das könnte für einen No Limit Cash Game Spieler drei Buy-Ins sein oder 15 Buy-Ins für einen SnG Spieler. Wenn Du mehr als diesen Betrag verloren hast, verlasse den Pokerraum. Dies hat zwar wenig mit der Vorangehensweise eines Profis zu tun, aber so lernst Du Deine Sessions zu beenden, wenn Du behind ist.

 

Poker Ego #6 – Nicht in Limits zurückgehen, wenn Du solltest

Eines der demütigsten, das ein Pokerspieler machen muss, ist ein Limit zurückgehen. Nichts anderes ist schlimmer, als wenn man gerade ein Limit aufgestiegen ist und ein paar Sessions später nicht mehr genug in der Bankroll hat um dort weiter zu spielen. Es gibt einem Pokerspieler das Gefühl, dass man nicht gut genug ist. Deshalb spielen viele Spieler aufgrund ihres Poker Egos weiter, weil sie beweisen wollen, dass sie das Limit schlagen können. Viele sind auf diese Art und Weise broke gegangen. Nicht weil sie zu schwach waren, sondern weil sie aufgrund ihres Egos nicht diszipliniert genug waren ein Limit zurück zu gehen.

Es ist keine Schande ein Limit zurück zu gehen. Das ist etwas, was ein guter Pokerspieler können muss, wenn seine Bankroll nicht mehr stabil genug ist. Wenn Du das nicht kannst, wirst Du nach einer schlechten Session Deine ganze Bankroll riskieren. Ein Winning-Player riskiert aber niemals seine ganze Bankroll in einer Session, nur um zu beweisen, dass er gut genug ist. Ein guter Spieler weiss auch warum er verloren hat. Meistens weil er einen schlechten Run hatte. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte man sein Spiel analysieren und verbessern. Aber auf keinen Fall auf dem Limit weiterspielen, um zu beweisen, dass man es schlagen kann.

 

Poker Ego #7 – Unabsichtlich viele Informationen preisgeben

Du wirst immer wieder sehen, wie Pokerspieler am Tisch mit ihrem Pokerwissen prahlen wollen um anderen Spielern zu zeigen wie gut sie sind. Zum Beispiel:

  • Erklären warum sie eine Hand so gespielt haben
  • Anderen Spielern sagen, was sie anders gemacht hätten
  • Eine gut gespielte Hand von der letzten Session erzählen
  • Gegenspieler beschimpfen aufgrund schlechten Spiels

Von der strategischen Perspektive hat es keinen Vorteil dies zu tun. Wenn Deine Gegner schlecht sind, bringt es nichts ihnen zu zeigen, dass Du der „Shark“ bist. Wenn Deine Gegner aber gut sind, willst Du ihnen den Eindruck machen, dass Du schlecht bist, damit sie gegen Dich „negative EV-Plays“ machen.

Warum müssen Spieler ihr Wissen demonstrieren?

Ein Grund mag sein, die Stille während einer Hand mit Gespräch zu füllen und sozial zu sein, meistens aber aus Ego. Ob unbewusst oder nicht, Pokerspieler wollen, dass ihre Mitspieler sie als guten Pokerspieler respektieren. Viele denken, sie seien gute Pokerspieler. So wollen sie auch, dass andere Spieler gleicher Meinung sind, obwohl dies langfristig ihre Gewinne beeinflusst.

Wenn Du anderen Spielern am Tisch erklärst wie Du eine Hand spielst, verlierst Du eine grosse Edge. Auf der Seite Poker-Realitäten wurde erklärt, dass Poker ein Spiel von Small Edges ist. Deinen Gegenspielern Deine Spielweise zu erklären ist ein grosser Leak. Möchtest Du allen erzählen, dass Du Top Pair Top Kicker auf einen Checkraise auf dem Turn foldest? Wenn Du das beim nächsten Spiel von einem Spieler hörst, dann weisst Du was Du zu tun hast. Raise him on the turn!

Pokerspieler, die ihr Ego an den Tisch bringen, bringen ihren Gegenspielern Waffen mit um sie einfacher zu schlagen.

 

Poker Ego #8 – Schlechte Spieler wegjagen, die eigentlich bleiben wollten

Das letzte, das ein guter Pokerspieler tun sollte ist, schlechte Spieler beschimpfen und verbal attackieren. Das ist nicht nur unangenehm für den betroffenen Spieler, sondern auch schlechte Attitude des guten Pokerspielers. Schlechte Spieler sollte man aufmuntern und ihnen sagen, dass sie gut gespielt haben. Poker ist nur wegen den schlechten Spielern für den Profi profitabel und weniger kostbar für den Durchschnitts-Spieler. Wenn Du schlechte Spieler als Deine „Kunden“ betrachtest, wird es einfacher sie nicht zu beschimpfen.

Wenn ein schlechter Spieler beschimpft und wegen seiner Spielweise ausgelacht wird, verlässt er den Tisch. Generell spielen schlechte Spieler zum Spass, und es macht ihnen keinen Spass mehr, wenn sie blamiert werden. Es ist also eindeutig eine schlechte Situation, wenn ein schlechter Spieler, das Spiel verlässt, da sich die Durchschnittsstärke Deiner Gegner erhöht. Besonders bei höheren Limits, wo schlechte Spieler schwieriger zu finden sind. Das ist jedoch das Risiko, das viele bescheidene Pokerspieler in Kauf nehmen um ihr Ego zu polieren.

 

Fazit zum Thema Leaks und Ego

Dein Ego nieder zu halten oder wenigstens zu kontrollieren, hilft Dir diese Fehler zu vermeiden. Natürlich gibt es berühmte Pokerspieler, die für ihre grossen Ausraster etc. bekannt sind. Aber es ist immer besser, diese Fehler zu vermeiden, da es Deine langfristigen Poker-Gewinne vemindert. Vor allem wenn Du ein Cash Game Spieler bist, kann Dein Ego Deine Win-Rate drastisch zerstören. Möglicherweise hast Du von vielen exzellenten Cash Game Profis noch nie etwas gehört. Sie spielen hohe Limits in Casinos und sind langfristige Gewinner im Internet und können sehr gut ihr Leben finanzieren. Wenn Du mit diesen Spielern reden würdest, werden sie ziemlich bescheiden über ihre Gewinne sein und vielleicht sogar bezweifeln, dass sie überhaupt gewinnen. Genau diese Spieler verstehen, dass ihr Win-Rate viel wichtiger ist als ihr Ego.

Willst Du diesen Spielern nacheifern?

Dann musst Du anfangen Deine Vorgehensweise beim Poker zu ändern. Ignoriere, was andere Spieler von Dir halten, da es einfach nicht wichtig ist. Vor allem Online-Spieler können sich ziemlich sicher sein, dass sie 99% ihrer Gegner nie in ihrem Leben am Pokertisch treffen werden. Hier einige Tipps, die Du auf Deinem Weg zum langfristigen Winning-Player mitnehmen solltest:

  • Konzentriere Dich auf Dein Spiel, treffe die Entscheidungen die Dir langfristig am meisten Geld einbringen und mach Dir keine Gedanken, was andere von Dir denken.
  • Wenn Du einen Bad-Beat bekommst, mache Dir Notizen wie Dein Gegner diese Hand gespielt hat statt alles zu versuchen um Break-Even zu sein. Denn Du könntest diese Notizen später gut brauchen.
  • Hast Du in Deiner Session im Moment Verlust gemacht und bist Müde? Verlasse das Spiel und komm Morgen zurück. Spielt es wirklich eine Rolle, ob Du jetzt oder Morgen wieder Break-Even bist, solange Du ein langfristiger Winning-Player bist?
  • Höre lieber zu was andere Spieler sagen und lerne wie sie denken anstatt Pokerstrategien am Tisch zu diskutieren.
  • Statt schlechte Spieler zu beschimpfen, ermuntere sie weiter zu spielen und lass sie das Spiel zu geniessen, damit sie später wieder zurückkommen um gegen Dich zu spielen.

 
Dieser Artikel wurde von Stephan Tchen verfasst.
 

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