Fünf Online Poker Betrugsmöglichkeiten

Während wir in diesem Artikel gezeigt haben, dass online Poker nicht „rigged“ (manipuliert) ist, so gibt es doch einige Formen des Betrugs beim online Poker, die tatsächlich vorkommen können. Wir gehen hier näher auf fünf Betrugsmöglichkeiten beim online Poker

  • Multi-Accounting
  • Poker Bots
  • Ghosting
  • Collusion
  • Einsicht Hole-Cards (Superuser-Accounts)

näher ein.

Multi-Accounting

Multi-Accounting bedeutet, dass man bei einem einzelnen Pokerraum mehrere Accounts hat. Dies verbieten die Pokerräume grundsätzlich, da man sich sonst mehrmals einen Bonus auf seiner ersten Einzahlung sichern kann. Das ist zwar ein Problem für den Pokerraum, aber nicht direkt für die anderen Spieler. Das grosse Problem entsteht, sobald ein Multi-Accounter sich mit beiden Accounts an denselben Tisch oder an dasselbe Turnier setzt. Dies ist Betrug, und wer auffliegt, wird gesperrt und sein Geld wird zurückbehalten. Ein solcher Spieler hat einen unfairen Vorteil, weil er bei Cash-Games vier und nicht nur zwei Hole Cards zu sehen bekommt. Bei Turnieren wie SnG’s ist kommt hinzu, dass er praktisch „zwei Leben“ in einem einzigen Turnier hat.

Die Pokerräume haben – auch aus eigenem Interesse (Ersteinzahlungsbonus) – umfassende Massnahmen getroffen, um ein Multi-Accounting zu unterbinden. So muss beispielsweise beim Auszahlen von Gewinnen dem Pokerraum eine Ausweiskopie zugestellt werden. Zudem verfügen viele Räume über eine Sperre, wenn ein Spieler dasselbe Turnier oder denselben Tisch vom gleichen PC aus über zwei Accounts betreten will. Zudem besteht das Risiko, dass es anderen Spielern auffällt, wenn „zwei Spieler“ immer an denselben Tischen sitzen, ähnlich spielen und sich gegenseitig schonen.

Dennoch lässt sich Multi-Accounting nie ganz ausschliessen – zumindest solange nicht, bis der betreffende Spieler erwischt worden ist.

Poker Bots

Poker Bots sind Computerprogramme, die online Poker spielen. Einer der bekanntesten Bots ist das Programm Polaris von der Universität Alberta aus Kanada. Dieser Bot gewann in Spielen gegen Pokerprofis in der Texas Hold’em Variante Fixed Limit die Mehrheit Partien. Um Zufallseffekte auszuschliessen, spielten der Bot und die Pokerprofis „duplicate match“ Partien zu je 500 Händen, in denen der Computer und der Mensch dieselben Karten gegeneinander spielten.

Selbst wenn Poker im Gegensatz etwa zu Schach ein Spiel mit beschränkten Informationen ist, wird es dennoch sehr durch mathematische Fertigkeiten bestimmt. Heads-Up Fixed Limit gehört sicher zu den Varianten, die sich rechnerisch am besten abbilden lassen. Man muss jedoch davon ausgehen, dass es ähnlich wie beim Schach in Zukunft möglich sein wird, selbst sehr starke Gegner auch im No Limit Hold’em mit einem Bot zu schlagen.

Gegenwärtig muss davon ausgegangen werden, dass es Poker Bots im Einsatz gibt. Diese werden aber eher auf tiefen Limits eingesetzt, da dort das Spielniveau der Gegner deutlich schlechter ist. Davon können auch Turnierspieler (und insbesondere Sit and Go und Double or Nothing-Spieler) nicht sicher sein. Gerade die mittlere und späte Phase von diesen sechs- und zehn-Mann Turnieren sind stark durch die mathematischen Fähigkeiten der Spieler geprägt. Sobald man weniger als 10 bis 15 Big Blinds hat, muss man nur noch eine Entscheidung treffen: Soll man vor dem Flop folden oder All-In gehen? Dies lässt sich relativ einfach mit einem Bot programmieren. Der Computerspieler muss dabei nur die Chipbestände der Spieler am Tisch, die Höhe der Blinds, die Position und die eigenen Karten berücksichtigen. Zudem spielt ein Computerprogramm ohne Emotionen. Tilten oder der Wunsch nach „Rache“, grosse Leaks von vielen Spielern, sind dadurch ausgeschlossen.

Ein Bot, der öffentlich wurde, weil er aufgeflogen ist, war „DeepComputer“, der Turbo-SnGs mit geringem Startstack (nur 300 Chips) multitablete. Erstaunlicherweise folg der Bot nicht auf, weil er eine unglaubliche Anzahl an SnG’s pro Tag spielte, sondern weil sein Programmierer zu gierig wurde und noch einen zweiten Account mit einer Kopie des Bots erstellte.

Pokerräume haben direkt finanziell gesehen kein Interesse, Bots auffliegen zu lassen. Auch Bots generieren schliesslich Gebühren. Allerdings kann das Vertrauen in den Pokerraum massiv schwinden, wenn ein Bot öffentlich auffliegen würde. Deswegen setzen Pokerräume unterschiedliche Mechanismen ein, um Bots aufzuspüren. Diese Mechanismen werden aus verständlichen Gründen nicht öffentlich publiziert. Vorstellbar sind aber z.B. folgende Schutzmassnahmen:

  • Prüfen, ob bestimmte Programme im Hintergrund laufen (z.B. WinHoldem)
  • Screenshots
  • Messung der Mausbewegungen
  • Messung der Dauer der Reaktion, wenn man an der Reihe ist

Eine Massnahme, die z.B. PartyPoker einsetzt, ist das öffnen eines Fensters, bei dem man innert 120 Sekunden ein bestimmte Buchstabenfolge eintippen muss. Macht man das nicht, dann wird man an allen Tischen auf „sit-out“ gesetzt.

Zudem verbieten die Pokerräume die Nutzung von Programmen während dem Pokern, welche den Spielern Entscheidungen abnehmen oder vorschlagen. So ist etwa der Einsatz von Programmen, welche mit dem Independent Chip Model Push oder Fold Empfehlungen live abgeben, verboten.

Ghosting

Ghosting ist das Beraten eines Spielers während des Pokerspiels. Was in Live-Turnieren verboten ist, lässt sich in online Turnieren kaum durchsetzen. Ghosting kann betrieben werden, indem ein Berater oder Coach sich direkt neben den Spieler setzt oder sich online zuschaltet. Mit einem Programm wie dem kostenlosen Teamviewer etwa lässt sich der Bildschirminhalt eines PCs auf einem anderen PC darstellen.

Der gecoachte Spieler hat den Vorteil, dass er sich in schwierigen Situationen mit seinem „Geist“ vorgängig besprechen kann. Auch tiltet man auf diese Weise seltener.

Ghosting wird insbesondere dann eingesetzt, wenn es um hohe Geldsummen geht, um die man normalerweise nicht spielt. Dies ist vor allem in der Endphase von höher dotierten Turnieren der Fall.

Auch wenn dies die wohl häufigste Betrugsart im online Poker ist, so ist der Schaden an den Gegnern durch Ghosting relativ begrenzt, da man nebst einer „zweiten Meinung“ keinen weiteren Vorteil gegenüber den anderen Spielern hat.

Collusion

Collusion bezeichnet das Zusammenspielen von zwei oder mehreren Personen am Tisch. Dies kann bedeuten, dass man sich gegenseitig „schont“, sich den Wert der Hole Cards übermittelt oder sogar absichtlich einen Gegner ausnimmt. Dies ist Betrug und ist von den Pokerräumen in ihren AGBs verboten.

Eine solche Form des Zusammenspiels zeitaufwändig und man kann damit kaum multitablen. Collusion macht deswegen eher auf höheren Limits Sinn, da man dort den grössten finanziellen Vorteil erhält. Technisch lässt sich Collusion nicht ausschliessen oder verhindern. Online Pokerspieler können mit Telefon, Handy, Skype oder Messenger-Programmen Informationen zur Handstärke oder zu beabsichtigten Spielzügen austauschen.

Eine mildere Form von Collusion ist die implizite Collusion, wenn in einem Turnier kurz vor der Bubble ein Small Stack Preflop All-In geht und dabei von zwei oder mehr Spielern gecallt wird. Hier ist es oft der sinnvollste Zug, wenn die grösseren Stacks in den folgenden Bietrunden nur checken. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit maximiert, dass der Small Stack eliminiert wird, wovon alle anderen Spieler profitieren. Diese Zusammenarbeit des durch-checkens ist erlaubt, solange sie nicht direkt durch die Spieler (z.B. im Chat) vereinbart wird.

Einsicht in die Hole Cards

Wer die gegnerischen Pokerkarten sehen kann, kann jede Hand gewinnen oder verhindern, Geld zu verlieren. Die Pokerräume senden deswegen beim online Poker jeweils nur die Informationen zur eigenen Hand an die einzelnen Spieler, der Rest bleibt auf dem Pokerserver gespeichert. Es ist somit technisch fast nicht möglich, an die Daten zu den Hole Cards der Gegner zu kommen.

Dennoch gab es im 2007 einen Skandal beim Pokeranbieter „Absolute Poker“: Ein Mitarbeiter verschaffte sich mit einem „Superuser-Account“ Einblick in alle Karten der Spieler am Tisch und zockte damit Kunden ab.

Seither ist es zu keinem solchen Skandal mehr gekommen. Wir sind davon überzeugt, dass die bei uns getesteten Pokerräume so renommiert sind und so starken Wert auf die Sicherheit legen, dass eine solche Manipulation ausgeschlossen werden kann.

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