In der Frühphase (7-9 Spieler) kommt häufig die Situation vor, wo Du Dich entscheiden musst, ob Du ein All-In (10 BB’s) callen sollst oder nicht. Dabei spielt es keine Rolle von welcher Position Dein Gegner pusht, sondern welche Range er pusht. Jedoch hat die Position Deines Gegners einen sehr grossen Einfluss auf seine Pushing Range.
Hier sind die empfohlenen Calling Ranges, wenn jemand All-In pusht und Du im Big Blinds sitzt. Bevor wir uns die Calling Ranges anschauen, möchte ich Faktoren erwähnen, welche zu berücksichtigen sind:
- Aus welcher Position pusht er?
- Was ist er für ein Spieler (Fish, Reg usw.)?
- Wie stark ist Deine Hand?
Calling Ranges #1 – Position Deines Gegners
Je näher Dein Gegner am Button ist, umso looser wird er pushen. Dies verstehen mittlerweile sogar Spieler, die neu in Super Turbo SnG’s sind oder sonst Turniere spielen. Und dementsprechend musst Du Deine Calling Range auch aufpassen. Callst Du zu tight, werden Dich Deinen Gegenspieler crushen. Callst Du zu loose, riskierst Du zu oft früh aus dem Turnier auszuscheiden.
Es ist aber richtig, dass die eigene Calling Range tighter als die Pushing Range Deines Gegners sein muss. Wie in der Anfangsphase von Super Turbo SNG’s beschrieben, ist das ICM der Grund; d.h. Deinen Stack durch ein All-In zu verdoppeln bedeutet nicht, dass sich Deine Turnier Equity verdoppelt. Verlierst Du aber ein All-In, dann hast Du Deine ganze Turnier Equity verloren.
Calling Ranges #2 – Was ist Dein Gegner für ein Spieler?
Das ist ein etwas heikler Punkt. Denn wenn Du am Tisch sitzt, kannst Du niemals wissen, wer ein Fish, Reg oder Durchschnitts-Spieler ist, jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Und erst recht nicht, wenn Du 6-12 Tische gleichzeitig spielst.
Wie kannst Du aber Deine Spieler so markieren, dass Du weisst, wie gut sie sind?
Auf vielen Pokerseiten gibt es ein sehr nützliches Feature, das Dir erlaubt Deine Gegner mit einer bestimmten Farbe zu markieren (Rechts-Klick auf Spieler -> Spielernotizen). Du kannst z.B. die Sharks mit hellblau markieren, gute Regs mit rot und die schlechten Spieler mit blau. Wenn Du willst, kannst Du auch Notizen zum Spieler aufschreiben. So erkennst Du am Tisch die schlechten Spieler schneller. Siehst Du ein weiterer schlechter Spieler, den Du noch nicht markiert hast, notiere ihn Dir! Ein weiterer Vorteil ist, dass Du so besser auf Table-Selection achten kannst.
Calling Ranges #3 – Wie stark ist Deine Hand?
Kommen wir zum entscheidenden Faktor, die Stärke Deiner Hand. In der ersten Blindstufe kannst Du alle Hände ausser Pocket Paare, AT+, A8s+ und vielleicht KQ als Calling Hände vergessen (Small Blind Pushes nicht beachtet). Ein All-In zu callen ist viel schwieriger als selbst All-In zu pushen. Wenn Du ein All-In callst, musst Du immer ahead sein, bestätigt von SnG Wizard (ICM).
Hier ein paar Beispiele:
Gegner (Reg) pusht UTG/MP (TT+, AK)
Deine Calling Range: JJ+, AK
Gegner (Fish) pusht UTG/MP (33+, A7+, A5s+, KQ, KJs+)
Deine Calling Range: 66+, AJ+, ATs+
Gegner (Reg) pusht vom Button (22+, A8+, A2s+, KQ, KTs+, QJ, QTs+, JTs)
Deine Calling Range: 55+, AT+, A9s+
Ergänzungen:
Wenn Du nicht im Big Blind sitzt und ein Spieler All-In pusht, musst Deine Calling Range tighter sein. Je mehr Spieler also nach Dir noch agieren können, umso tighter solltest Du callen. Ein easy Call aus dem Big Blind kann z.B. in MP ein easy Fold sein.
Eine weitere wichtige Info: Ein guter Spieler, der weiss, dass Du auch ein guter Spieler bist, wird looser pushen, wenn Du im Big Blind sitzt. Da er weiss, dass Du korrekterweise tight callen musst.
Dieser Artikel wurde von Stephan Tchen verfasst.
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