Fold Equity ist Key in Super Turbo SnG’s. Ein tightes Table Image ist der effektivste Weg Deine Gegner zum Folden zu zwingen. Allerdings ist das nicht die einzige Methode um Fold Equity zu erzeugen. Es gibt viele weitere Techniken um Deine Fold Equity zu maximieren. In diesem Artikel wird gezeigt, wie Du neben Deinem Standard „Tight Table Image“ Extra Fold Equity herausholen und so Deine long term Win-Rate erhöhen kannst.
Mit diesen Techniken erzeugst Du Extra Fold Equity:
- Snap-Calling (der gewaltige Call um Fear Equity zu erzeugen)
- Slow-Folding (zeige, dass Du Dich nicht so einfach beklauen lässt)
- Loose Table Image (Deinen Gegnern eine loose Calling Range vortäuschen)
Diese drei Techniken sind Methoden, welche Du als „Defender“ (also Caller) benutzen kannst um Extra Fold Equity zu erzeugen. Für detaillierte Infos zu diesen drei Techniken als Defender findest Du ganz unten Links zu den Artikeln.
Dieser Artikel befasst sich mit einer Technik um als Aggressor Extra Fold Equity zu erzeugen – „Variation Deiner Bet-Size“
Extra Fold Equity – Variation Deiner Bet Size
Es ist offensichtlich, dass Super Turbo SnG’s zu 95%+ nur Push-Fold Game enthält. Um Super Turbos zu crushen musst Du auch verstehen, dass Du zum Teil sehr light pushen musst um überhaupt zu überleben – sprich, Fold Equity für zukünftige All-Ins zu bewahren. Das Problem ist, viele Spieler sind sich dabei bewusst und passen sich dementsprechend an (looser Callen).
Die Frage hier ist: Wo kann ich eine zusätzliche Edge herausholen? Wie erzeuge ich mehr Fold Equity als Aggressor? Wie bewahre ich meine Fold Equity, wenn ich in den letzten drei Händen die Blinds erfolgreich geklaut habe?
Beispiel Extra Fold Equity – Variation Bet Size:
Die Bubblephase läuft schon seit mehreren Orbits. Jedes Mal wenn zu Dir gefoldet wurde, hattest Du einen Open-Push gemacht und der Big Blind hat schon zum dritten Mal in Folge gefoldet. Die Blinds sind jetzt nochmals gestiegen und Du befindest Dich mit einem Stack von gerade 3-4 BB’s, so viel hat auch der Spieler links neben Dir im Big Blind – dabei seid ihr beide weit hinter den anderen zwei Bigstacks.
Jetzt befindest Du Dich in der folgenden Hand:
Blinds: 60/120
Deine Hand: K3s
Dein Chipstack: 405 (Du bist im Small Blind)
Chipstack (Big Blind): 415
Beide Bigstacks folden wieder zu Dir im Small Blind. Mit Deiner Hand K3s hast Du einen klaren Push, und Du würdest in dieser Situation noch deutlich looser pushen. Du hast jetzt aber ein Problem. Dadurch, dass Du diesem Gegenspieler schon drei Mal den BB geklaut hast, wird er Dich jetzt sehr wahrscheinlich looser callen – schon alleine wegen der Blinderhöhung. Doch viel mehr Einfluss auf seine Entscheidung hat Dein Image.
Wenn Du jetzt wieder All-In gehst, sieht es so aus als würdest Du in SB vs. BB Konfrontationen Any Two Cards pushen. Du hast jetzt definitiv weniger Fold Equity als in den letzten 3 Male, wo Du erfolgreich seinen BB stehlen konntest, selbst in der Bubblephase. Der Spieler im Big Blind ist von Deinen All-Ins so verärgert, dass er Dich am liebsten mit Any Two callen würde. Auch wenn Du ahead bist, hättest Du lieber, dass er Hände wie Q6, 98 oder J7 foldet. Seinen Big Blind zu gewinnen, macht einen grossen Teil Deines Stacks aus. Was musst Du also tun, damit Du trotz der Vergangenheit Deine Fold Equity bewahren bzw. mehr Fold Equity erzeugen kannst?
Das ist gerade ein guter Spot für eine kleine Abwechslung um Extra Fold Equity zu erzeugen. Statt All-In zu pushen wie Du es immer machen würdest, wartest Du ein paar Sekunden und machst einen Raise auf z.B. 298 (dann hast Du noch 107 Chips übrig).
Mit diesem verdächtig kleineren Raise verwirrst Du Deinen Gegner und bist in der Lage Folgendes zu bewirken:
Extra Fold Equity Grund #1 – Du siehst stärker aus
Dein Gegner hat Zweifel an Deinem non-All-In Raise. Es sieht viel stärker aus als wenn Du normal pushen würdest. Dein Gegner vermutet, dass Du Action bekommen willst. Er fragt sich, warum Du ausgerechnet 298 raist und nicht 300 oder 350? Machst Du das, weil es so günstiger aussieht? Denn viele Spieler raisen weniger, wenn sie einen Call wollen – meistens mit Monstern wie AA oder KK. Dein Gegner könnte sich sicher sein, dass Du hier ein Monster hast, weil er diese Moves schon öfters gesehen hat und möchte nicht mit Händen wie A5, KT oder 44 callen, die Du möglicherweise dominiert hast.
Selbst wenn er ein guter Reg ist und vermutet, dass Du diesen Move machst um Extra Fold Equity zu erzeugen, hat Dein Gegner Zweifel an Deinem Minimum-Raise und wird hier oft auf Nummer sicher gehen. Und auf Nummer sicher gehen bedeutet in diesem Fall folden. Wenn dies der Fall ist, dann hat Dein Plan „Extra Fold Equity erzeugen“ funktioniert.
Ganz wichtig ist aber, Du solltest diesen Move nicht zu oft einsetzen um Extra Fold Equity zu erzeugen. Wenn Du diese Minraises öfters machst, werden Deine Gegenspieler vermuten (und sie haben Recht), dass Du das nicht nur mit Monster Händen machst. Hast Du das Gefühl zu oft diese non-All-In Raises gemacht zu haben, ist es empfehlenswert, diese Minimum-Raises auch mit Monster Händen wie AA oder KK zu machen. Du machst es Deinen Gegnern schwieriger Dich zu lesen – z.B. diesen Move in 80% der Fälle mit Junk & 20% mit Monstern zu machen ist schon genug um Deine „non-All-In“ Range zu verschleiern.
Extra Fold Equity Grund #2 – Reraise (vs. Call) ist psychologisch schwieriger
Wenn er sich einen Call überlegt, muss er Dich All-In reraisen. Bei einem Call ist er auf dem Flop so committed, dass er Dich mit Any Two callen muss. Deshalb zwingst Du ihn schon Pre-Flop zu reraisen, und obwohl dieser „Reraise“ genau die gleiche Wirkung wie ein Call hat, – es besteht ein natürlicher Widerwille mit Händen wie K4s oder Q7o zu reraisen – wird Dein Gegner auf Nummer sicher gehen und aus Verdacht in ein Monster zu laufen einfach folden. Du hast es jetzt geschaft Extra Fold Equity zu erzeugen.
Hände wie K4, Q7, 44+ sind alles easy Calls, wenn jemand mit 3,5 BB’s All-In geht. Diese „easy Calls“ werden gut möglich zu einem „secure Fold“, wenn jemand statt den monotonen All-In Push einen kleinen 2,5x Raise macht. Dieser non-All-In Raise kreiert oft genug Zweifel bei Deinen Gegner, damit er bei „close decisions“ zum Fold tendiert. Mit diesem kleinen Trick hast Du Dir schon eine Extra Fold Equity rausgeholt. Jedes weitere Arsenal erhöht Deine Edge gegenüber anderen Spielern.
Extra Fold Equity Grund #3 – Pot Odds berechnen wird schwieriger
Ein non-All-In Raise macht es Deinem Gegner schwieriger die Pot Odds zu berechnen und bringt Dir zusätzlich Fold Equity. Wenn Du einfach All-In gehst, sieht er einen 525er Pot wo er noch 285 nachzahlen muss – sehr gute Odds (1,84 zu 1) gegen jemanden, der möglicherweise Any Two Cards pusht – und wird Dich ohne zu überlegen light heruntercallen. Nach den letzten drei Steals hast Du ein „Any Two Pusher“-Image statt Extra Fold Equity. Schlecht für Dich.
Jedoch bei einem Raise auf 298, sieht Dein Gegner einen Pot von 418 Chips und muss noch 178 nachzahlen. Noch bessere Odds auf den ersten Blick, aber man darf nicht vergessen, dass Du noch 107 Chips in Deinem Stack hast. Dein Gegner denkt jetzt Folgendes:
- Warum nur 298 und nicht All-In?
- Was sind meine Pot Odds?
- Ich habe Zweifel an diesem kleinen Raise und gehe auf Sicherheit
Die Frage der Pot Odds ist umso schwieriger. Versuche einmal die Odds zu berechnen, wenn Du 9+ Tische gleichzeitig spielst. Es ist fast unmöglich und sehr verwirrend. Dein Gegner geht auf Nummer sicher und – d.h. er wird sehr wahrscheinlich folden – Du hast Extra Fold Equity kreiert. Gut für Dich.
Mehr zu Extra Fold Equity:
- Eine Taktik um als Defender Extra Fold Equity zu erzeugen ist der Snap-Call (Instant Call)
- Ein psychologischer Trick um Fold Equity in der Bubblephase zu erzeugen ist Slow Folding
Dieser Artikel wurde von Stephan Tchen verfasst.
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