Der „Limp and Go“ ist ähnlich wie der Stop and Go Move, wo man einen Pre-Flop Raise callt und auf dem Flop All-In geht, egal was auf dem Flop kommt. Der Zweck beider Spielzüge ist, dass man mehr Fold-Equity erzeugen kann als wenn man direkt Pre-Flop All-In pusht.
Limp and Go #1 – Wie funktioniert der Limp and Go?
Hinweis: Um den Limp and Go anzuwenden, musst Du im Small Blind sein, und entweder Du oder der Big Blind müssen shortstacked sein. Ganz wichtig ist auch, dass alle zu Dir gefoldet haben, sonst ist es sinnlos Limp and Go zu spielen.
Du bist im Small Blind und der Big Blind ist shortstacked. Du weisst, dass er pot-committed ist und jeden Raise bezahlen wird. Deshalb callst Du nur mit der Absicht auf dem Flop zu betten, egal was der Flop bringt. Manchmal wird er All-In gehen (was Deinen Plan ruiniert), dann wirst Du aber immer callen. Denn Du hast überhaupt nichts verloren; wärst Du All-In gegangen, hätte er sowieso gecallt.Checkt er aber behind, bettest Du den Flop. Wenn er den Flop völlig verfehlt hat, wird er manchmal sogar folden. Vielleicht sogar wenn er unbewusst ahead ist, z.B. J2o auf einem K-Q-7 Board (und Deine Hand ist 68s).
Der Limp and Go ist ein guter Spielzug bei effektiven Stacks zwischen 1.5 und 2.5 BB’s. Sind die effektiven Stacks grösser als 2.5 BB’s, bevorzuge ich den All-In Push oder noch interessanter, den Minraise. Bei effektiven Stack unter 2.5 BB’s ist es fast unmöglich einen Pre-Flop Fold zu erzeugen. Mit dem Limp and Go hast Du die Möglichkeit in fast unmöglichen Situationen Deine Fold-Equity zu erhöhen mit keinerlei Nachteilen.
Genau wie beim Stop and Go, ist es beim Limp and Go wichtig, dass Du auf dem Flop als erster an der Reihe bist. Das heisst, der Limp and Go funktioniert nicht im Heads Up, weil der Big Blind auf dem Flop als erster agieren kann. In diesen Situationen kann man sagen „out of position is IN position“. Wenn Du im Heads Up openlimpst, kann Dein Gegenspieler sozusagen „Check and Go“ spielen. Hoffentlich wird Dein Gegner im Heads Up nicht profitabel Check and Go spielen können, weil Du mit effektiven Stack von minimum 8 BB’s nur noch Push-Fold spielen solltest. Heads Up limpen ist also tabu!
Brauchst Du Hilfe im Heads Up Push Fold Game? Von Limp and Go zu „HU Push-Fold Nash Equilibrium“
Limp and Go #2 – Beispiel
Das Spiel ist 4-handed und Du bist mit 750 Chips im Small Blind und der Big Blind hat 190 Chips übrig. Die Blinds sind 50/100, CO und BU folden, Deine Hand ist 86o. Was machst Du?
Deine Hand ist ziemlich dezent. Ausserdem ist es profitabel mit dieser Hand (in dieser Situation fast mit Any Two Cards) gegen den Big Blind All-In zu gehen, selbst wenn er zu 100% callen wird. Und Natürlich wird er immer callen, weil er bessere Odds als 3-1 bekommt. Du bevorzugst aber, dass er in dieser Situation foldet, auch wenn die Möglichkeit besteht, dass Du seine Hand dominierst. Dein Gegner kann aber nicht folden, wenn er mehr als 3-1 Pot Odds bekommt. Jedoch… dafür gibt es den Limp and Go.
Wenn Du limpst und Dein Gegner behind checkt, bettest Du einfach den Flop. Hier könnte er Hände wie 92o auf einem A-K-T Board folden oder sogar Hände, die Dich dominieren (z.B. 98s). Wie schon erwähnt, Du hast überhaupt nichts zu verlieren, weil Du ganz genau weisst, dass Du Deine Chips sowieso in den Pot schiebst, egal was er macht. Du gibst Deinem Gegenspieler einfach die Möglichkeit zu folden. Betrachte die Folds Deiner Gegner als „Extra Folds“ und deshalb eine Extra Edge.
Selbst wenn Dir der Limp and Go in nur 10% der Fälle erfolgreich gelingt, ist das schon eine kleine Edge. Super Turbo SnG ist ein Spiel von sehr hoher Varianz. Deshalb ist jede kleine Edge wertvoll. Es sind die vielen kleinen Ecken und Kanten des Push-Fold Spiels, welche einen Meister in Super Turbo SnG’s ausmachen.
Limp and Go #3 – Ergänzungen
Auch wenn Du beim Versuch eines Limp and Go Plays den Flop triffst, solltest Du trotzdem betten, weil…
1. Du froh sein kannst, dass Du getroffen hast
2. Spieler mit keiner Hand bluffen, welche sie folden würden, wenn Du bettest
Ihnen ist auch bewusst, dass ein Bluff nie funktionieren würde und damit haben sie recht. Bette also immer, selbst wenn Du triffst. Ausser wenn Du ein Monster floppst wie Two Pair oder eine Straight, dann kannst Du Mal den Flop checken. Allerdings solltest Du den Turn betten, weil die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass er ein Paar oder einen Draw hat.
Wenn Du den Flop verfehlst, bette nicht instant als wäre es Dein Plan von Anfang an gewesen. Warte eine kurze Sekunde und bette ca. 50-75% des Pots. Benutze einfach Deine Zahlentastaur und tippe ein paar Ziffern ein. Agiere so als würdest Du nicht einmal realisieren, wie shortstacked Dein Gegner ist. Triffst Du aber den Flop, minbette ihn einfach All-In als wäre es ein geplanter Move gewesen. So siehst Du weaker aus als Du wirklich bist. Du drehst sozusagen den Tell „strong is weak“ um.
Dieser Artikel wurde von Stephan Tchen verfasst.
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