Eine häufig diskutierte Frage von online Sit and Go und Double or Nothing-Pokerspielern ist, ob man besser Regulars oder Turbos spielen soll. Gemeint ist damit die Geschwindigkeit, mit der sich die Blinds erhöhen respektive die Dauer der einzelnen Blind-Levels. Für unseren Poker-Strategie-Artikel definieren wir Regulars und Turbos wie folgt:
- Regulars: SnG oder DoN Turnier mit Blind-Leveln, die sechs oder mehr Minuten dauern
- Turbos: SnG oder DoN Turnier mit Blind-Leveln, die fünf oder weniger Minuten dauern
Einige Anbieter haben als weitere Variante „Speed“, „Mad“, „Super-Turbo“ oder ähnliche Turniere im Angebot. Diese haben Blind-Levels, die drei oder weniger Minuten dauern; oder die Spieler beginnen mit Stacks, die nur 25% oder weniger eines normalen Stacks betragen. Unsere Tipps und Erklärungen zu den Turbos gelten auch für diese noch schnelleren SnGs.
Regular oder Turbo, das ist hier die Frage
Regulars und Turbos unterscheiden sich deutlich, da bei Turbos die Push-or-Fold Phase viel schneller erreicht ist als bei Regulars.
Grundsätzlich sollte jeder die Art von Turnieren spielen, die ihm am meisten Spass macht. Wenn man als Poker-Fan jedoch aus beiden Turnierformen gleich viel Befriedigung erhält, dann kann ihm unsere Übersicht über die Vorteile der beiden Spielgeschwindigkeiten als Entscheidhilfe dienen.
Vorteile Regular SnG und DoN
Höherer ROI bei Regulars: Die Rendite bei Regulars ist für gute Spieler höher als bei Turbos. Grob geschätzt beträgt der ROI-Unterschied für gute Spieler fünf Prozent. Dies liegt daran, die Turniere wegen den langen Blindlevels länger dauern und somit den guten Spielern mehr Zeit bleibt, ihre Vorteile durch höheres Können auszuspielen. Dies sollte einfach nachvollziehbar sein: Stellen wir uns ein „Ultra-Turbo SnG“ vor, bei dem man mit einem Chip startet und die Ante 1 Chip beträgt – alle Spieler sind also in der ersten Runde automatisch All-In. Dadurch verkommt das SnG zu einem reinen Glücksspiel; selbst der beste Pokerspieler der Welt hat keine Edge gegenüber seinen Gegnern.
Höherer Anteil an Winning Playern: Weil der erwartete ROI bei Regulars höher ist als bei Turbos, ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, langfristig diese Sit and Go’s zu schlagen. Zur Veranschaulichung: Wenn wir beim obigen Beispiel des „Ultra-Turbos“ bleiben, einem Turnier mit einem Buy-In von 10+1$, dann wird jeder Spieler langfristig einen Return on Investment von -9.1% erzielen (-1$/11$ * 100%). Der Anteil an Losing Players bei dieser Variante wird also 100% sein. Je langsamer die Blinds steigen, desto weniger spielt das Glück eine Rolle und desto mehr wird der Skill relevant. Ergo gibt es einen höheren Anteil an Winners bei Regulars.
Regulars enthalten mehr „richtiges“ Pokerspiel: Weil es länger dauert, bis die effektiven Stacks weniger als 20 bis 50 Big Blinds betragen, kann man länger „richtig“ pokern. Natürlich ist auch die Push-or-Fold Phase „richtiges“ Poker, aber ein Regular ist während der Spieldauer variantenreicher als ein Turbo, da man in den ersten zehn bis zwanzig Minuten des Spiels Blind Levels noch fortgeschrittene Spielzüge wie Double Barrels oder Continuation Bets machen kann.
Skill wichtiger als Glück: Die Resultate bei Regulars sind wie erwähnt mehr vom eigenen Skill als vom Kartenglück abhängig. Dadurch kann es für Pokerspieler befriedigender sein, die Variante mit längeren Blind-Levels zu wählen.
Grössere Ähnlichkeit mit MTTs: Viele Turnierspieler spielen ja nicht nur Sit and Go’s, sondern auch Multi Table Tournaments. Die optimale Spielweise bei Regular SnG’s ähnelt derjenigen von MTT stärker und während einem längeren Zeitraum (ca. erste zwei bis drei Blind-Levels) als es bei Turbos der Fall ist. Dadurch eignen sich Regulars etwas besser, um Erfahrungen für grössere MTTs zu gewinnen als Turbos. Allerdings sollte man diesen Effekt nicht überschätzen: Turbo-Spieler sind in der Regel stärker, wenn es um das Spiel an der Bubble geht – und das ist der Moment in einem MTT, bei dem grosse Summen gewonnen oder verloren werden.
Geringere Wahrscheinlichkeit von Downswings: Unter der Annahme, dass der ROI bei Regulars höher ist als bei Turbos, ist die Wahrscheinlichkeit, über eine grössere Anzahl von Spielen Verlust zu machen, bei Regulars geringer. Dieser Effekt, von Pokerspielern auch „Varianz“ genannt, gilt nur, wenn der erwartete ROI auf Regulars tatsächlich höher ist. Zwei Spieler mit gleichem erwartetem ROI, von denen der eine Regulars und der andere Turbos spielt, werden genau die gleichen Schwankungen bei Ihren Turnieren erleben. Mehr zum Thema Varianz, Standardabweichung und Downswings bei SnGs und DoNs erfährt ihr in diesem Pokerstrategie-Artikel.
Vorteile Turbo SnG und DoN
Höhere Hourly Rate: Für Winning Players lässt sich mit Turbos in der Regel ein höherer Stundenlohn erzielen als mit Regulars. Obwohl der ROI bei Turbos tiefer ist, sind diese viel schneller beendet. Dadurch spielt man mehr Tische pro Stunde und erzielt in der Summe einen höheren Gewinn pro Stunde.
Schnellerer Aufbau der Bankroll und schnellerer Aufstieg: Unter der Voraussetzung, dass die obige Aussage zur Hourly Rate zutrifft, erspielt man sich schneller die benötigte Bankroll, um ein Limit aufzusteigen, was wiederum die Profite aus dem Pokern erhöht. Ein Aufstieg ist zudem ein Faktor, der die eigene Motivation steigert.
Turbos dauern weniger lang: Dieser Vorteil von Turbos ist offensichtlich, wir erwähnen ihn aber dennoch. Turbos dauern zwischen 15 und 40 Minuten, während Regulars zwischen 30 und 90 Minuten lang sein können. Für Hobby-Spieler, die weniger als eine Stunde Zeit am Stück zum Pokern zur Verfügung haben, sind Turbos deswegen die bessere Wahl.
Schneller grosse Sample Size: Da man mehr Turbos pro Stunde als Regulars schafft, hat man sich schneller eine grosse Sample Size erarbeitet. Dadurch kann man früher mit grosser Sicherheit feststellen, ob man diese Sit and Go’s oder Double or Nothing-Turniere überhaupt als Winning Player schlägt.
Oftmals tiefere Gebühren: Der Rake bei Turbos ist höchstens gleich hoch wie für Regular Turniere desselben Buy-Ins. Einige Anbieter haben erkannt, dass sich z.B. Double or Nothing Turniere in der Turbo-Variante von kaum jemand längerfristig schlagen lassen, wenn die Gebühren 10% vom Einsatz betragen, und haben deswegen den Rake für Turbos gesenkt. Diese Senkung kommt direkt allen beteiligten Turbo-Turnierspielern zu Gute.
Bonus schneller abgespielt: Durch die höhere Anzahl von Turnieren pro Stunde kann man – bei gleichem Rake – mit Turbos seinen Bonus viel rascher clearen. Dies erhöht wiederum den Stundenlohn. Ist ein Bonus abgespielt, sollte man sicherstellen, dass man sich gleich einen neuen sichert – zum Beispiel durch die Anmeldung bei einem neuen Poker-Anbieter. Eine Bonus-Übersicht findest Du hier auf SnG Poker Strategie.
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