5 häufige Fehler während eines Downswings

Downswings sind schon alleine eine sehr schreckliche Sache. Jedoch gibt es Dinge, die Du machen kannst, so dass Downswings noch viel schlimmer werden. Während der ursprüngliche Downswing eine Serie von schlechten Sessions ist, können Deine Verluste noch stärker ausfallen, indem Du schlechte Entscheidungen triffst oder sich Deine Spielweise aufgrund des Downswings so stark verändert, dass Du schlechter spielst.

Hier sind die 5 häufigsten Fehler während eines Downswings:

  • Selbstvertrauen verlieren bzw. an seinen eigenen Fähigkeiten zweifeln
  • Besessenheit von eigenen Verlusten
  • Extreme Veränderungen beim eigenen Spiel
  • Warten bis der Downswing vorbei ist
  • Verluste ausgleichen durch Move-Up

 

Fehler #1 – Selbstvertrauen beim eigenen Spiel verlieren

Downswings können sehr lange dauern und diese psychisch zu verkraften, ist sehr anstrengend. Manchmal kommt es soweit, dass man nicht einmal mehr weiss, wie sich das Gewinnen anfühlt. Man wird langsam pessimistisch: „Ich kann machen was ich will und verliere trotzdem.“ Bsp. Du raist mit AK und erwartest nicht mehr, dass Du etwas auf dem Flop triffst. Und selbst wenn Du ein Ass triffst, gehst Du broke gegen ein Set oder wirst ausgedrawt. Der Pessimismus wird grösser und Du fängst an zu zweifeln:

  • Spiele ich überhaupt noch mein A-Game?
  • Ist meine Edge gar nicht so gross?
  • Bin ich wirklich ein Winning-Player?
  • Habe ich bis jetzt einfach nur Glück gehabt?
  • Hat sich die Konkurrenz verbessert?
  • Werde ich plötzlich von schwachen Spielern ausgespielt?

Hingegen, wenn alles rund läuft, kommst Du nicht auf die Idee zu sagen, dass Du einfach Glück hast. Sondern Du schiebst diese „Schuld“ an Dein eigenes Können – à la „Ich treffe die richtigen Entscheidungen und werde dafür belohnt.“ Das Gewinnen scheint Dir selbstverständlich zu sein, da es ja das natürlichste der Welt ist.

Die obengenannten Punkte sind selbstverständlich alles Fragen, welche sich jeder Pokerspieler stellen sollte. Jedoch tendiert man während eines Downswings dazu, sich diese Fragen zu oft zu stellen. Und die Antworten dazu sind leider meistens negativ – einfach rein aus Pessimismus. Das ist ein Problem.

Schlechte Runs führen zu schlechter Einstellung (Pessimismus), welches sich dann negativ auf Deine Entscheidungen am Tisch auswirkt. Sobald Du mit der Einstellung (ich verliere sowieso) ins Spiel gehst, spielst Du nicht mehr Dein A-Game. Möglicherweise wirst Du Dein Spiel derart verändern, dass Du nicht mehr auf Gewinn maximieren konzentrierst, sondern auf Verluste minimieren. Manche gehen sogar so weit, dass sie ganz aufhören, weil sie das Gefühl haben ihr Spiel nicht schlagen zu können. Es ist richtig, dass Du Dein Spiel objektiv betrachten musst um während eines Downswings Dein Spiel zu verbessern – das ist das Beste, was Du tun kannst! Jedoch solltest Du immer noch genug Selbstvertrauen haben, wenn Du den Downswing überstehen willst. Häufig wird gefragt, was einen kompletten Pokerspieler ausmacht. Das korrekte Mindset während eines Downswings zu haben ist eines der schwierigsten Elemente.

 

Fehler #2 – Besessenheit von eigenen Verlusten

Einen Grossteil seiner Bankroll innerhalb wenigen Stunden zu verlieren, ist sehr frustrierend. Unerfahrene Spieler trauern ihren Verlusten nach und überlegen sich, was sie mit diesem Geld machen konnten. Aus der Perspektive eines Poker Grinders verursacht der Downswing einen grossen Schaden an seine Bankroll. Während er eine satte Bankroll für sein Limit hatte, ist jetzt der Grossteil davon weg und somit das Risiko broke zu gehen grösser. Man muss mit der Tatsache, dass man jetzt eine kleinere Bankroll hat, umgehen. Das ist für seriöse Spieler oft sehr schwierig. Viele seriöse Spieler betrachten ihre Bankroll als Existenz ihrer Poker-Karriere. Ein grosser Verlust bedeutet das Down ihrer Karriere.

Es ist sehr wichtig, den eigenen Verlusten nicht nachzueifern. Natürlich tut es weh, dass Deine Bankroll jetzt kleiner ist. Du musst das einfach irgendwie vergessen. Es macht keinen Sinn nach Deinem Geld zu trauern, das nicht mehr Dir gehört. Das Geld ist für immer weg – sehe jede nächste Session als Neustart, ansonsten verlierst Du noch viel mehr. Die Besessenheit von Deinem Verlust ist nicht nur demotivierend. Sehr wahrscheinlich wirst Du von Deinem primären Ziel abschweifen. Z.B. „Mir ist es egal, wenn ich jetzt broke gehe, ich setze meine Bankroll auf den Tisch!“

 

Fehler #3 – Extreme Veränderungen der Spielweise

Jeder hat einmal klein angefangen. Ein guter Pokerspieler musste zuerst Vieles lernen und sein Spiel laufend verändern bzw. verbessern. Jedoch gibt es auch hier einen Haken. Wenn Du etwas an Deinem Spiel verändern willst, solltest Du zuerst alles genau analysieren und objektiv betrachten. Was Du nicht machen solltest ist, Deine Spielweise aufgrund kurzfristigen Ergebnissen verändern. Viele Spieler tendieren dazu, ihre Spielweise zu verändern, wenn sie nicht ihre gewünschten Erfolge erzielen. Das ist ein Desaster. Beispiel: Gewisse Spieler denken, dass sie mit AK immer verlieren, egal ob sie treffen oder nicht. Deshalb fangen sie an, AK passiv zu spielen oder überhaupt nicht mehr. Wenn Du Dich mitten in einem Downswing befindest, wirst Du eher eine radikale Veränderung in Deinem Spiel machen als wenn Du Glück hast. Also pass auf!

Unter Umständen hast Du evtl. in der letzten Zeit oft einen orthodoxen Move erfolgreich durchgeführt. Aufgrund dieser kurzfristigen „Erfolge“ wendest Du diesen Move plötzlich zu oft an, oder einfach in ungünstigen Situationen. Überlege Dir ganz genau, wenn Du etwas an Deinem Spiel ändern willst. Vergiss die kurzfristigen Resultate, denke langfristig. Wenn Du schlecht läufst, ist es generell besser überhaupt nichts zu verändern, ausser Du bist Dir absolut sicher, dass diese Veränderung Deine langfristige Win-Rate maximiert. Es ist immer besser, die Meinung anderer erfahrenen Spielern zu hören, bevor Du Deine Spielweise extrem veränderst. Sei es in einem Forum, im Casino oder aus einem Artikel einer Pokerzeitschrift.

Nochmals: Dein Verstand ist während eines Downswings mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht zuverlässig genug, um extreme Veränderungen in Deinem Spiel zu machen.

Tipp: Notiere Dir nach Deiner nächsten grossen Losing-Session Veränderungen auf, welche Du machen willst. Dies könnte Deine langfristige Win-Rate erhöhen, vielleicht auch nicht. Dein Verstand wird nicht zuverlässig genug sein. Warte auf Deine nächste grosse Winning-Session und hole Deine Notizen wieder zur Hand. Denkst Du immer noch, dass diese Veränderungen Dein Spiel verbessern?

 

Fehler #4 – Warten bis der Downswing endet

Viele Pokerspieler kommen immer mit kreativen Ideen, Downswings irgendwie zu überstehen oder verzögern etc. Leider ist das nicht möglich. Ein Downswing hat keine gewisse Länge. Es sind einfach Perioden, wo man einfach einen schlechten Lauf hat. Diese Perioden sind unvorhersehbar – d.h. man kann Downswings auch nicht verzögern. Eine beliebte Variante ist, ein Limit zurück zu gehen und warten bis der Downswing vorbei ist. Das funktioniert nicht, denn die Wahrscheinlichkeit Glück oder Pech zu haben, ist bei jeder neuen Session gleich gross.

Es gibt keinen Weg einen Downswing zu verzögern, auch kein Warten. Wenn Du für zwei Wochen aufhörst zu spielen, wird die Chance Glück zu haben auch nicht grösser als wenn Du jetzt weiterspielst. Vielleicht ändert sich sogar Dein Glück wenn Du jetzt auf dem höheren Limit weiterspielst. Was ich damit sagen will ist: Egal ob Du Dich in einem Downswing oder Upswing befindest, dies hat keinen Einfluss auf Deine nächsten Sessions. Ein vergleichbares Beispiel ist, wenn unwissende Roulette-Spieler sagen: „Jetzt ist schon sechs Mal nacheinander Schwarz gekommen, beim nächsten Mal ist die Wahrscheinlichkeit viel grösser, dass Rot kommt!“ Ja, es ist sehr unwahrscheinlich, dass sieben Mal nacheinander Schwarz kommt. Aber die Wahrscheinlichkeit, ob Rot oder Schwarz kommt, ist immer fifty-fifty. Die letzten sechs Versuche sind Geschichte, und Roulette erinnert sich nicht an diese. Wie beim Pokern (jede neue Hand) ist jeder neuer Versuch ein neuer Start.

Trotzdem hat das Pausieren einen Vorteil. Eine kleine Auszeit ermöglicht Dir, Dich von Deinen Losing-Sessions zu erholen, damit Du später mit vollem Fokus an die Tische zurückkehrst. So bist Du weniger depressiv und kannst Dich darauf konzentrieren, korrekte Entscheidungen zu treffen. Eine andere Möglichkeit wäre ein Limit herunter zu gehen. Da die Spieler beim tieferen Limit meistens schlechter sind, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass Du ein wenig Profit machst. Ausserdem wirst Du eher Erfolge feiern können, was sich positiv auf Dein Selbstvertrauen auswirkt. Diese Variante wählst Du, wenn Du nicht unbedingt aufhören willst zu spielen, aber ein bisschen Angst hast auf Tilt zu gehen.

 

Fehler #5 – Limit aufsteigen um Verluste auszugleichen

Das ist der grösste Fehler den man machen kann, wenn man sich in einem Downswing befindet. Und das wissen auch die meisten Spieler, selbst unerfahrene. Jedoch fallen viel zu oft auch erfahrene Spieler in diese verlockende Falle hinein. Während eines üblen Downswings scheint ein Limit Move-Up ein beliebtes Mittel zu sein, um die Bankroll wieder auf den vorherigen Stand zurück zu bringen. Jeder Gelegenheitsspieler kennt dieses Gefühl: „Mir ist es egal, entweder habe ich wieder meine alte Bankroll oder ich gehe broke!“

Dies ist ein katastrophaler Fehler. Ein Fehler, der Karrieren potenzieller Pokerprofis beenden oder bescheidene Spieler in die Schulden treiben kann. Auf einem höheren Limit zu spielen, wo Deine Bankroll nicht mehr entgegenhalten kann, ist sehr gefährlich und könnte den Rest Deiner Bankroll komplett vernichten. Das Problem ist nicht nur das zu hohe Limit, sondern auch der ungünstige Zeitpunkt. Die Gegner auf dem höheren Limit sind stärker, Dein Selbstvertrauen ist gering und vor allem könnte es gut sein, dass Du nicht Dein A-Game spielst. Das macht es Deine Aufgabe mit dem Downswing umzugehen viel schwieriger als es schon ist.

Dieser Fehler ist besonders oft bei Online Spielern zu sehen. Ein Online Spieler ist nur wenige Klicks davon entfernt, das nächsthöhere Limit zu spielen. Er denkt sich vielleicht, dass dies keine gute Wahl ist, aber manchmal denkt er einfach: „Augen zu und durch.“ Ein fataler Fehler, welcher von einem Live-Spieler nicht so einfach zu begehen ist. In Casinos gibt es sehr oft Wartelisten. Ausserdem muss sich ein Live-Spieler physisch an einen anderen „realen“ Tisch setzen, wo ihn alle angucken und sich fragen, warum er ein höheres Limit spielen will. Gewisse Spieler vermeiden diese unangenehme Aufmerksamkeit und gehen lieber nach Hause.
 
Dieser Artikel wurde von Stephan Tchen verfasst.
 

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