„Scared money can’t win.“
Das ist ein bekanntes Poker-Cliché, aber ein sehr wichtiges Konzept. Was ist damit gemeint? Wenn ein Spieler mit Geld spielt, das er Angst hat zu verlieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass er verlieren wird. Es wird sehr schwierig sein zu gewinnen, da er aus Angst supoptimale Entscheidungen treffen wird.
Denken wir nochmals zurück. Die korrekten Entscheidungen am Pokertisch sind jene, welche langfristig den höchsten Erwartungswert haben. Wenn Du Dich darauf konzentrierst Dein Geld zu schützen, triffst Du nicht mehr korrekte Entscheidungen. Das kostet Dich sehr viel Geld, weil Du Hände mit positivem Erwartungswert nicht mehr spielst um zu versuchen die Varianz zu senken. Vergiss nicht, Poker ist ein Spiel von „Small Edges“. Wenn Du diese +EV Hände einfach so aufgibst, wirst Du schnell von einem Winning-Player zu einem Losing-Player.
Welche Faktoren führen zu dieser Angst?
Hier einige Faktoren, welche eine Rolle spielen:
- Wie gross ist Deine Bankroll?
- Hast Du noch Geld in Reserve, falls Du broke gehen würdest?
- Bist Du gerade ein Limit aufgestiegen und hast weniger Buy-Ins?
- Hast Du erst gerade verloren und nicht mehr genügend Buy-Ins für Dein aktuelles Limit?
Je mehr Aussagen auf Dich zutreffen, umso eher spielst Du mit „scared money“.
Desweiteren gibt es noch weitere Fragen, die Du Dir beantworten solltest:
- Wie ist Deine Einstellung zum Geld?
- Bist Du eher risikoscheu oder ein Gambler?
- Gibst du +EV-Situationen auf um die Varianz zu senken?
- Hast Du Angst Geld zu verlieren, obwohl Du eine gute Bankroll hast?
Wenn diese Punkte auf Dich zutreffen, hast Du ein Problem. Diese Eigenschaften sind nicht gut für einen Pokerspieler. Um erfolgreich Poker zu spielen, musst Du eine risikoneutrale Einstellung mitbringen. Ansonsten ist es besser mit Poker aufzuhören oder in so tiefen Limits spielen, wo das eingesetzte Geld für Dich keine Bedeutung hat.
Wenn Du mit scared money spielst, kann folgendes passieren:
- Du schützt Deine Hände nicht gut genug
- Value-Bets sind zu klein
- Zu tightes Spiel
- Du callst nicht genug und wirst zu oft geblufft
- Zu wenig bluffen
Deine Hand nicht gut schützen
Wenn Du Angst hast zu verlieren, wirst Du deine marginale Hände nicht gut genug schützen. Somit gibst Du Deinem Gegner die Möglichkeit Dich auszudrawen. Du wirst versuchen möglichst wenig zu verlieren, aber Dich selbst bestrafen oft ausgedrawt zu werden. Hier gibst Du wieder eine bedeutende Edge auf!
Deine Value-Bets sind zu klein
Value-Betten ist eines der wichtigsten Skills beim Poker. Mit einer Value-Bet hoffst Du von Deinem Gegner mit einer schlechteren Hand einen Call zu bekommen. Nicht richtig Valuebetten, weil Du Dir gewohnt bist kleine Pötte zu spielen, ist ein grosser Leak. Dies kommt sehr häufig auf dem River vor, wo Du nicht mehr Deine Hand schützen musst, sondern nicht genau weisst, ob du ahead oder behind bist. Value-Betten ist beim No Limit Cash-Game eines der wichtigsten Skills.
Zu tight spielen
Wenn Du mit scared money spielst, zögerst Du manchmal, ob Du in relativ knappen +EV Spots mitspielen möchtest. Auch diese Situationen aufzugeben kosten über längere Zeit eine Menge Geld.
Du wirst zu oft geblufft
Wenn Du fast nie grosse Bets ohne eine starke Hand callen wirst – weil du fürchtest viel Geld in einer einzigen Hand zu verlieren – werden gute Spieler solche Spots komplett ausnutzen. Deine Gegenspieler werden in jeder geeigneten Situation versuchen den Pott von Dir zu klauen.
Du bluffst zu wenig
Wie auf der Seite der Poker-Realitäten erwähnt, ist Bluffen von den meisten Spielern ein überschätzter Skill. Anfänger glauben, dass Bluffen das wichtigste beim Poker ist, obwohl eigentlich solides Poker mit wenigen Bluffs schon genug ist. Wenn man jedoch nie oder sehr selten blufft, wird man gegenüber observanten Spielern sehr durchschaubar sein. Wenn Du mit scared money spielst, kommt es sehr häufig vor, dass Du sehr wenig bluffst, weil dies Spielzüge mit hohem Risiko sind.
Es ist keine Frage, dass Bluffen Mut braucht. Wenn man aber gute Reads auf seinen Gegner hat, kann Bluffen auch sehr sicher sein. Fakt ist aber, dass man mit erfolglosen Bluffs eine Menge Geld verlieren kann. Gewöhnlich gilt für die meisten Spieler: Je höher das Limit, umso gefährlicher ist Bluffen.
Warum?
Es ist verständlich, dass je höher man spielt, umso mehr schadet einem das verlorene Geld. Viele Spieler können einen Verlust von 30$ in einem NL50 Spiel akzeptieren. Aber 600$ bei einem NL1000 Spiel zu verlieren, ist für sie mental gesehen sehr viel. Obwohl eigentlich beides 60 Big Blinds des Limits sind, fällt es den meisten schwerer, den Verlust von 600$ bei NL1000 zu verkraften. Vor allem wenn man im Hinterkopf hat, dass das die Höhe ihrer Monatsmiete entspricht.
Es ist leider nicht möglich, jemandem zu lernen sich gegen Geld zu desensibilisieren. Das ist etwas, was jeder selbst erlernen muss. Wie oben erwähnt, sind manche Leute von Natur aus risikoscheu. Es gibt aber drei Dinge, die es einem vereinfachen, sich von Geld zu desensibilisieren:
Bankroll
Dieser 600$ Verlust wirkt kleiner, wenn Du eine Bankroll von 40’000$ hast.
Geldkonto-Separation
Wenn Du neben Deiner Poker-Bankroll eine separates Geldkonto für Lebenskosten usw. hast, fühlt sich das Geld mit dem Du spielst weniger „real“ an.
Erfahrung
Je mehr Du spielst, umso mehr gewöhnst Du Dich an die Varianz des Pokerspiels und umso weniger wird Dich der Verlust mental beeinflussen.
Dieser Artikel wurde von Stephan Tchen verfasst.
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